Workshop
Rom und Cinti Union e.V. • 24. Mai 2024
Empowerment durch Life-Writing Workshop
Am 24. und 25. April fand ein Workshop in Zusammenarbeit mit NARDIV und dem Goethe-Institut und der international bekannten Roma Schauspielerin Alina Șerban statt. Der Workshop, der unter dem Titel "Empowerment durch Life-Writing" stand, richtete sich an die Hamburger Roma- und Sinti-Community.
Veranstaltungsort war das Beratungszentrum der Rom und Cinti Union e.V.
Während des Workshops erhielten die Teilnehmer die Gelegenheit, ihre eigenen Lebensgeschichten zu erkunden und zu dokumentieren. Durch das Schreiben über ihre persönlichen Erfahrungen und Herausforderungen sollten sie gestärkt und in ihrem Selbstbewusstsein unterstützt werden. Alina Șerban teilte nicht nur ihre eigenen Geschichten und Erfahrungen, sondern gab auch wertvolle Anleitungen und Inspirationen, wie das Schreiben als Werkzeug der Selbstermächtigung genutzt werden kann.
Der Workshop bot allen einen sicheren Raum, um ihre Stimmen zu finden und auszudrücken. Dabei ging es nicht nur um das Schreiben an sich, sondern auch darum, sich gegenseitig zu unterstützen und zu ermutigen. Die Veranstaltung war ein wichtiger Schritt zur Stärkung der Roma- und Sinti-Community und zeigte die Kraft des Life-Writings als Mittel zur persönlichen und kollektiven Emanzipation.

Am 2. August 2025 fand am Gedenkort Hannoverscher Bahnhof die zentrale Gedenkveranstaltung zum Europäischen Holocaustgedenktag für Sinti und Roma statt. In einer bewegenden Rede erinnerte Gina Knudsen von der Rom und Cinti Union e. V. an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords – und an den langen Kampf ihrer Familie und vieler anderer um Anerkennung und Sichtbarkeit: „Mein Urgroßvater Stanislaw Kawczynski und meine Urgroßmutter Maria Kawczynska haben den deutschen Rassenwahn überlebt. Mein Großvater Rudko Kawczynski gründete 1980 mit Tornado Rosenberg die Rom und Cinti Union. Ich bin Teil der vierten Generation von Roma Bürgerrechtsaktivisten in Hamburg, und doch erleben wir bis heute, dass unsere Geschichte marginalisiert wird und unsere Forderungen nach Anerkennung ungehört bleiben.“ Ginas Worte stehen für viele junge Stimmen unserer Community, die Geschichte, Erinnerung und Zukunft verbinden. Sie erinnern daran, dass Antiziganismus keine Vergangenheit ist, sondern eine Realität, der wir uns gemeinsam stellen müssen.



