Grabschändung auf dem Friedhof Diebsteich

Rom und Cinti Union e.V. • 23. Januar 2025

Zwischen dem 15. und 16. Januar 2025 kam es zu einem zutiefst erschütternden und abscheulichen Vorfall: Auf einem Friedhof wurden sechs Gräber von Überlebenden des nationalsozialistischen Terrors, Angehörigen der Roma-Community, geschändet. Diese Tat ist nicht nur ein Angriff auf die Totenruhe gemäß § 168 StGB, sondern auch ein Angriff auf die Würde der Opfer und das Andenken an die Verfolgten des Nationalsozialismus.


Die Rom und Cinti Union (RCU) hat umgehend Strafanzeige gegen Unbekannt erstattet. Wir fordern die konsequente Aufklärung dieser abscheulichen Tat durch den Staatsschutz und die strafrechtliche Verfolgung der Täter. Die Anzeigen umfassen neben der Störung der Totenruhe auch mutmaßliche Sachbeschädigung (§ 303 StGB) sowie den Verstoß gegen das Andenken an die Verfolgten des Nationalsozialismus.


Wir stehen in engem Kontakt mit den Angehörigen der Opfer, der Friedhofsverwaltung sowie dem evangelisch-lutherischen Kirchenverband Altona, um die Situation aufzuarbeiten und gemeinsam Schritte einzuleiten, die sicherstellen, dass solche Taten nicht ungestraft bleiben.


Diese Grabschändungen sind nicht bloß Sachbeschädigungen – sie sind ein direkter Ausdruck von Rassismus und Antiziganismus, der in unserer Gesellschaft keinen Platz haben darf. Es zeigt sich erneut, dass Hass und Hetze gegen Roma und Sinti nicht nur in Worten, sondern auch in Taten eine reale Bedrohung darstellen.


Wir appellieren an Politik, Gesellschaft und die Sicherheitsbehörden: Es braucht endlich entschlossenes Handeln gegen Antiziganismus und eine Stärkung der Erinnerungskultur, um das Andenken an die Opfer des NS-Regimes zu schützen. Solche Verbrechen dürfen weder relativiert noch toleriert werden – sie betreffen uns alle.


#Roma #Sinti #GegenHass #Antiziganismus #Erinnerungskultur #Menschenrechte #NSVerfolgung #StopRassismus #TotenruheSchützen #NieWieder

von Rom und Cinti Union e.V. 3. November 2025
von Rom und Cinti Union e.V. 10. Oktober 2025
Am 2. August 2025 fand am Gedenkort Hannoverscher Bahnhof die zentrale Gedenkveranstaltung zum Europäischen Holocaustgedenktag für Sinti und Roma statt. In einer bewegenden Rede erinnerte Gina Knudsen von der Rom und Cinti Union e. V. an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords – und an den langen Kampf ihrer Familie und vieler anderer um Anerkennung und Sichtbarkeit: „Mein Urgroßvater Stanislaw Kawczynski und meine Urgroßmutter Maria Kawczynska haben den deutschen Rassenwahn überlebt. Mein Großvater Rudko Kawczynski gründete 1980 mit Tornado Rosenberg die Rom und Cinti Union. Ich bin Teil der vierten Generation von Roma Bürgerrechtsaktivisten in Hamburg, und doch erleben wir bis heute, dass unsere Geschichte marginalisiert wird und unsere Forderungen nach Anerkennung ungehört bleiben.“ Ginas Worte stehen für viele junge Stimmen unserer Community, die Geschichte, Erinnerung und Zukunft verbinden. Sie erinnern daran, dass Antiziganismus keine Vergangenheit ist, sondern eine Realität, der wir uns gemeinsam stellen müssen.