Ausstellungseröffnung „Ausgeraubt vor der Deportation – NS-Verfolgte im Fokus der Hamburger Finanzverwaltung“

Rom und Cinti Union e.V. • 23. Januar 2025

Ausstellungseröffnung „Ausgeraubt vor der Deportation – NS-Verfolgte im Fokus der Hamburger Finanzverwaltung“ 


Am 22.01.2025 waren die Rom und Cinti Union e.V. und andere Vertreter der Roma- und Sinti-Community zur feierlichen Ausstellungseröffnung „Ausgeraubt vor der Deportation – NS-Verfolgte im Fokus der Hamburger Finanzverwaltung“ im Festsaal des Hamburger Rathauses geladen.


Leider mussten wir feststellen, dass in den fünf Reden und Ansprachen – darunter von Carola Veit (Präsidentin der Hamburger Bürgerschaft) und Dr. Andreas Dressel (Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg) – die systematische Verfolgung, Enteignung und Ermordung von Roma und Sinti durch die Nationalsozialisten keine Erwähnung fand. 


Lediglich der Ausstellungskurator, Herr PD Dr. Jaromir Balcar, sprach in seiner Rede über dieses unsägliche Unrecht.


Es ist enttäuschend, dass bei einem so zentralen Thema kein Mitglied unserer Community die Möglichkeit erhielt, selbst zu sprechen und unsere Perspektive in einer Rede oder Ansprache zu vertreten.


Solche Gelegenheiten sind essenziell, um die Geschichte der Roma und Sinti sichtbar zu machen und Diskriminierung konsequent entgegenzutreten.


Die Ausstellung selbst ist dennoch sehr empfehlenswert, und wir bedanken uns herzlich bei Arnold Weiß, Nicole Mettbach und Shlica Weiß, die mit ihrem Beitrag ein wichtiges Zeichen für unsere Community gesetzt haben.


Gemeinsam fordern wir: Mehr Sichtbarkeit und Einbindung der Roma- und Sinti-Community, gerade bei solchen Veranstaltungen!

von Rom und Cinti Union e.V. 3. November 2025
von Rom und Cinti Union e.V. 10. Oktober 2025
Am 2. August 2025 fand am Gedenkort Hannoverscher Bahnhof die zentrale Gedenkveranstaltung zum Europäischen Holocaustgedenktag für Sinti und Roma statt. In einer bewegenden Rede erinnerte Gina Knudsen von der Rom und Cinti Union e. V. an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords – und an den langen Kampf ihrer Familie und vieler anderer um Anerkennung und Sichtbarkeit: „Mein Urgroßvater Stanislaw Kawczynski und meine Urgroßmutter Maria Kawczynska haben den deutschen Rassenwahn überlebt. Mein Großvater Rudko Kawczynski gründete 1980 mit Tornado Rosenberg die Rom und Cinti Union. Ich bin Teil der vierten Generation von Roma Bürgerrechtsaktivisten in Hamburg, und doch erleben wir bis heute, dass unsere Geschichte marginalisiert wird und unsere Forderungen nach Anerkennung ungehört bleiben.“ Ginas Worte stehen für viele junge Stimmen unserer Community, die Geschichte, Erinnerung und Zukunft verbinden. Sie erinnern daran, dass Antiziganismus keine Vergangenheit ist, sondern eine Realität, der wir uns gemeinsam stellen müssen.