Diskriminierung von ukrainischen Roma Flüchtlingen

Rom und Cinti Union e.V. • 11. Mai 2022

"Alle sind gleich, aber manche sind gleicher.“ -
Immer mehr Berichte von abgelehnten Roma Flüchtlingen aus der Ukraine

Beschimpft und Beschämt werden immer mehr Roma an der Grenze zu Ungarn schlechter behandelt und sogar wieder zurück ins Kriegsgebiet geschickt.

Turnhallen die als Lager dienen, Essensausgabe, Hygiene Artikel und vieles mehr. Alles ist vorhanden, jedoch nicht für Roma Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Wenn diese es überhaupt in den Zug geschafft haben der einen an die Grenze bringt.


In den letzten Tagen häufen Sich diese Meldungen bei mehreren Nachrichtenagenturen und auch wir werden vermehrt um Hilfe gebeten. Dabei sollten diese Situationen durch den am 24. Februar beschlossenen Entscheid ausgeschlossen sein, denn Ungarn verpflichtete sich allen Flüchtlingen mit gültiger Aufenthaltsbewilligung eine Arbeitserlaubnis, das Recht auf medizinische Grundversorgung, den Zugang zu Schulen und zur Sozialhilfe sowie die Möglichkeit zur Familienzusammenführung für vorerst ein Jahr mit der möglichkeit zur Verlängerung zur Vefügung zu stellen.


Jedoch scheint dies an der Grenze nur wenige zu Interessieren. Beschimpft und fortgeschickt bleibt vielen Roma Familien nun keine andere Wahl als die schwere Reise zurück ins Kriegsgebiet antreten (indem Sie übrigens auch stark diskriminiert werden).


Tief sitzende Vorurteile

„Den Geflüchteten werden wir helfen – die Migranten müssen gestoppt werden.“ wie es Premier Orbán schon sagte. Ungarns offenen Armen sollten also mit vorsicht entgegenlaufen werden - zumindest wenn man ein "Migrant" ist.



von Rom und Cinti Union e.V. 3. November 2025
von Rom und Cinti Union e.V. 10. Oktober 2025
Am 2. August 2025 fand am Gedenkort Hannoverscher Bahnhof die zentrale Gedenkveranstaltung zum Europäischen Holocaustgedenktag für Sinti und Roma statt. In einer bewegenden Rede erinnerte Gina Knudsen von der Rom und Cinti Union e. V. an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords – und an den langen Kampf ihrer Familie und vieler anderer um Anerkennung und Sichtbarkeit: „Mein Urgroßvater Stanislaw Kawczynski und meine Urgroßmutter Maria Kawczynska haben den deutschen Rassenwahn überlebt. Mein Großvater Rudko Kawczynski gründete 1980 mit Tornado Rosenberg die Rom und Cinti Union. Ich bin Teil der vierten Generation von Roma Bürgerrechtsaktivisten in Hamburg, und doch erleben wir bis heute, dass unsere Geschichte marginalisiert wird und unsere Forderungen nach Anerkennung ungehört bleiben.“ Ginas Worte stehen für viele junge Stimmen unserer Community, die Geschichte, Erinnerung und Zukunft verbinden. Sie erinnern daran, dass Antiziganismus keine Vergangenheit ist, sondern eine Realität, der wir uns gemeinsam stellen müssen.