denk.mal Fruchtschuppen C

Rom und Cinti Union e.V. • 5. September 2024

Gestern hat sich unser Vorstandsvorsitzender Rudko Kawczynski in unserem Beratungszentrum der Rom und Cinti Union e.V., gemeinsam mit Harry Weiß zweiter Vorsitzender des Landesverein der Sinti in Hamburg e.V, Prof. Dr. Oliver von Wrochem Vorstand der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte, Dr. Kristina Vagt Kuratorin im Projekt Dokumentationszentrum „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“, Dipl.-Ing. Andreas Schneider Landschaftsarchitekt- Senior Projektmanager HafenCity Hamburg GmbH, Henrike Thomsen Pressesprecherin der HafenCity Hamburg GmbH, sowie Dr. Sebastian Justke, Referatsleitung Erinnerungskultur, Planetarium Behörde für Kultur und Medien zusammengefunden, um finale Entscheidungen zur Eröffnung des „denk.mal Fruchtschuppen C“ im südlichen Überseequartier, zu treffen.


Wir freuen uns, dass nach langer gemeinsamer Planung, endlich ein Eröffnungstermin beschlossen werden konnte. Am 16.Mai 2025 werden wir gemeinsam mit dem Landesverein der Sinti in Hamburg e.V., der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte, der HafenCity Hamburg, sowie der Kulturbehörde,  das „denk.mal Fruchtschuppen C“ einweihen.

In dem früheren „Fruchtschuppen C“, der 1949 abgerissen wurde, wurden 1940 etwa 1000 Sinti und Roma eingesperrt und festgehalten, bevor sie in Zügen der Deutschen Reichsbahn über dem  Hannoverschen Bahnhof, ins Zwangsarbeitslager Belzec abtransportiert wurden.

Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust ist eine bleibende Verpflichtung und das gemeinsame Gedenken an die Menschen, die lediglich aufgrund der Tatsache ihrer Geburt, in eine von der nationalsozialistischen Ideologie als „minderwertig“ definierten „Rasse“ gequält und ermordet wurden, unerlässlich.

von Rom und Cinti Union e.V. 3. November 2025
von Rom und Cinti Union e.V. 10. Oktober 2025
Am 2. August 2025 fand am Gedenkort Hannoverscher Bahnhof die zentrale Gedenkveranstaltung zum Europäischen Holocaustgedenktag für Sinti und Roma statt. In einer bewegenden Rede erinnerte Gina Knudsen von der Rom und Cinti Union e. V. an die Opfer des nationalsozialistischen Völkermords – und an den langen Kampf ihrer Familie und vieler anderer um Anerkennung und Sichtbarkeit: „Mein Urgroßvater Stanislaw Kawczynski und meine Urgroßmutter Maria Kawczynska haben den deutschen Rassenwahn überlebt. Mein Großvater Rudko Kawczynski gründete 1980 mit Tornado Rosenberg die Rom und Cinti Union. Ich bin Teil der vierten Generation von Roma Bürgerrechtsaktivisten in Hamburg, und doch erleben wir bis heute, dass unsere Geschichte marginalisiert wird und unsere Forderungen nach Anerkennung ungehört bleiben.“ Ginas Worte stehen für viele junge Stimmen unserer Community, die Geschichte, Erinnerung und Zukunft verbinden. Sie erinnern daran, dass Antiziganismus keine Vergangenheit ist, sondern eine Realität, der wir uns gemeinsam stellen müssen.